Zieleinlauf
Leider gibt es keine Onboard-Aufnahmen dieser einmaligen Rekordrunde, aber lesen bildet ja bekanntlich eh mehr…

startKlappie Stewart und Ronnie Klapperson sind die auserwählten Startfahrer der 20 Zoll Bagasch, die 2018 erstmalig mit 2 4er-Teams am 24 Stundenrennen bei Rad am Ring startet – Material 20 Zoll Klapprad aus den 70er/80er-Jahren, ein Gang – Übersetzung 53/17 – kein Start ohne Bart.

Klappie Stewart nimmt euch im Folgenden in 3 Teilen auf eine Klappradrunde über die legendäre Nürburgring Nordschleife mit, die Geschichte schreiben wird.

Teil 1: Start-/Zielgrade bis Ex-Mühle

12:42 Startschuss – Pirates of the Karibean sorgt für Haut von Gans ohne Ende, obwohl ich eher auf Metal stehe und sogar fahre.

Es dauert schon eine Weile, bis wir uns von der Stelle bewegen – in Mitten solch eines großen Starterfeldes habe ich mich noch nie befunden und komme mir mit meinem kleinen 20 Zoll Klapprad mit ohne Schaltung schon etwas verloren vor. Eingangs Mercedesarena bin ich aber schon voll im Geschäft – mittendrin statt nur dabei – when the flag drops the bullshit stops. Im leicht abschüssigen hinteren Teil der Arena voll im Drehzahlbegrenzer – bei einer Übersetzung von 53/17 fängt bei ca. 33 Km/h der rote Bereich, die Nähmaschine an.

Kurzanbindung fast wie Rossi mit dem Knie am Boden – Ravenol-Kurve vorbei an unserer Bagasch-Area und von allen mal so richtig angefeuert geht es runter in den Hatzenbachbogen. An Kurbeln ist bereits ab der Bilstein-Kurve nicht mehr zu denken – im Bogen stehen fast 55 Sachen an – Windschatten suchen und solange rollen lassen, bis der Tacho eine Geschwindigkeit von unter 30 km/h zeigt. Geht leider schneller als erhofft, der Aufstieg durch die Vedol-Schikane lässt die Beine leicht glühen – geht aber noch im Sitzen.

Die Startrunde führt nicht durchs Fahrerlager – eingangs Nordschleife überhole ich innen auf dem Curb gleich 4 Fahrer. Hatzenbach runter durch die schnelle Rechts gilt es zum ersten Mal, den Sattel etwas fester zwischen die Beine zu klemmen – 67 Km/h – durch das Geschlängel rollen lassen und gegen Ende wieder kurz ankurbeln um fix über die Quiddelbacher Höhe zu kommen. Anstieg Flugplatz – rings um mich herum hört man, dass Schalten kein Geheimnis ist. Praktisch, wenn man sich nicht verschalten kann – kurz in den Wiegetritt und ausgangs Flugplatz das Kurbeln wieder eingestellt – runter Richtung Schwedenkreuz Windschatten gesucht, Aremberg außen angefahren, dann ungebremst innen reingestochen und den ganzen Schwung steil bergab in die Fuchsröhre genommen. Fast 93 Km/h – Adenauer Forst hoch würde ich am liebsten mit dem Klapperson abklatschen – Hammer…

Geschlängel HatzenbachAusgang FlugplatzRichtung Schwedenkreuz

Anfahrt Aremberg aussenAremberg innen reingezogen

 FuchsroehreFuchsroehre2Fuchsroehre3

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Bis Metzgesfeld gilt es Windschatten zu finden, sonst muss ich immer mal wieder kurbeln, obwohl es gefühlt abwärts geht. Aber ab Kallenhard wird es so richtig hart – sau schnell bergab mit über 70 durch die Kurven – Wehrseifen dann zum ersten Mal auf der Runde bremsen – Verzögerung passt zum Glück. Mittig nach innen reingezogen und wieder ganz klein machen runter nach Breitscheid. An der Brücke nochmal richtig die Backen zusammenpetzen und mit 67,8 Km/h in die Rampe an der Ex-Mühle rauschen. Aus dem Sattel und gefühlt das halbe Feld vor mir überholt – Schalten kostet eben Zeit! Im zweiten Teil von Ex-Mühle bis Hohe Acht stehen dann ganz andere Geschwindigkeiten an…