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Karsten Marx ist ja bekannt für krasse Sachen…hier sein Bericht vom Amstel Gold Race am vergangenen Wochenende.

Wieder einmal April. Wieder einmal Amstel Gold Race in Holland.
Nach unserer 200km Bahntrassentour mit Thorsten im vergangenen Jahr war die Entscheidung schnell gefallen, es auch beim AGR die 200er zu versuchen. Also habe ich mich voller Überzeugung angemeldet. Leider waren die meisten Kilometer im Vorfeld dann doch nur auf der Rolle abgespult. Lediglich die Montagstour rettete ein paar Kilometer draußen. Und immerhin eine 40er Rennradtour auf Asphalt. Das sollte reichen.

Am 15.04. war es dann so weit. Morgens um 04 Uhr fuhr ich los, um pünktlich um 07:20 Uhr auf die Strecke gehen zu können. Apropos pünktlich: Pünktlich zum Start setzte Nieselregen ein. Die ersten 30 Kilometer gingen noch gut rum, die Hoffnung auf ein Ende des Regens war noch da. Das änderte sich schnell mit der Größe der Regentropfen. Also entschloss ich mich, die Regenjacke anzuziehen. Kilometer 50: Verpflegungsstelle. Handschuhe wollen nicht mehr von der Hand runter. Dumme Wollhandschuhe. Flaschen voll, Banane und Riegel ins Trikot und weiter. Die nächsten 50 Kilometer gingen gut weiter. Bei ca. 100 km dann die zweite Verpflegungsstelle. Wieder alles auffüllen und weiter. Mittlerweile total nass und ätzend kalt ging es weiter. An alles was dann kam, kann ich mich nicht mehr so recht erinnern. Aber es ging in etwa so: Feldweg, Bauernhof, Gutshof, Landstraße, Radweg, Feldweg, Bauernhof, Gutshof, usw…. Irgendwie immer das selbe, aber man war im Flow. Nach der VP 3 irgendwo bei 150 km (ach ja, mein Navi wollte sich genau wie bei der 200km Bahntrassentour nicht einschalten, also musste ich blind fahren und orientierte mich an den Navis der anderen) dauerte es nicht mehr lange, bis mich das gleiche Schicksaal wie gefühlt 419 andere ereilte. Reifen hinten platt, Schei…. Und das mitten an einem Anstieg!!! Ja, auch in Holland gibt es Anstiege. Also suchte ich den Ersatzschlauch. Konnte ihn aber nicht finden, denn die Rückbank meines Autos war zu weit weg…. . Also Flickzeug aus der Satteltasche. Leider musste ich feststellen, dass der Kleber nicht mehr so ganz gut geht, wenn er älter als 10 Jahre ist. So ein Mist. Also Rad wieder eingebaut und weiter geschoben. Irgendwann wird ja ein Servicemotorad vorbeikommen. Nach 300 Metern, hielt ein VW Bus bei einem der 14.999 Holländer. Der auch seien Schlauch wechseln musste. Nach einer kurzen Frage hatte ich einen neuen Schlauch. Der nette Holländer aus Den Haag hatte meine Weiterfahrt gerettet. Mit Standpumpe den Reifen auf 7 Bar aufgepumpt und schon gings weiter. Vielen Dank noch einmal an den netten Radfahrer. Erstaunlich gut gings dann weiter. Ganz unverhofft kam dann irgendwann der Keutenberg. Dank Kompaktkurbel Zwinkerndes Smiley kam ich gut hoch und fand einen Weg durch das Gewusel. So ging es dann noch ein paar Kilometer und Hellinge weiter. Tritt für Tritt. Irgendwann nach drei Uhr war es dann so weit. Linkskurve, Zuschauer, Cauberg! Noch einmal Gas geben auf den letzten drei Kilometern. Und wieder mal ein schönes Gefühl, die Strecke geschafft zu haben. Zum zweiten Mal eine 200 km Tour gefahren. Wow. Und gleich kam der Vorsatz in den Kopf, nächstes Jahr die lange Runde mit 249 km zu melden. Aber vielleicht fällt mir ja noch was anderes ein. 300 wäre doch eine magische Zahl  Smiley.