gekämpft

Ist sie zu stark – bist du zu schwach! Bomb Trails Race St. Ingbert – was wurde im Vorfeld über die neue XCO-Strecke geschwärmt…einmalig…setzt neue Maßstäbe…technisch äußerst anspruchsvoll…das beste vom Besten im Südwesten…

Nach dem Rennen darf man sagen, dass das noch arg untertrieben ist. Man war das geil, schier unglaublich, was die Truppe vom RSC St. Ingbert da in den Wald gestampft hat. Hab heute noch ein Dauergrinsen im Gesicht. Klar – die Voraussetzungen mit dem Gelände sind nahezu perfekt, aber hier sieht man, was mit viel Leidenschaft, Herzblut, Engagement und Erfahrung aus unzähligen eigenen Rennteilnahmen über die Landesgrenzen hinaus machbar ist. Einfach toll, dass wir so was nun im Saarland auch noch für alle zugänglich quasi vor der Haustür haben. Dafür kann man allen Verantwortlichen vor Ort nicht genug Danke sagen.

Da man mit dem Streckenbau alleine anscheinend noch nicht genug ausgelastet war, hat man sich auch noch dazu entschlossen gleich mal eine Bundesliga-Nachwuchssichtung durchzuführen in deren Rahmen auch ein Lauf zur MTBliga Saar-Pfalz und die Saarlandmeisterschaften ab U13 stattfanden. Das bisschen Orga drum herum…wer selbst Rennen ausgerichtet und dazu auch mit dem Streckenbau beschäftigt ist weiß das mehr als zu würdigen!

Von unserer Jugend hatten sich einige die Teilnahme vorgenommen, nach dem Training freitags auf der Strecke sind dann noch zwei Unerschrockene U15er übrig geblieben. Nils und Finn waren dermaßen angefixt, dass trotz mieser Wetterprognosen und bester Aussicht auf die ersten Plätze bei umgekehrter Ergebnisliste ein Nichtstarten gar nicht zur Diskussion stand – Dabeisein ist alles.

Elimiwasund ab geht die Post

Schon am Samstag zum Eliminatorrennen traten die beide an und auch voll in die Pedale. Auf einem 500m Kurs über Trails wurde die Startaufstellung herausgefahren – beide erreichten haargenau die gleiche Zeit und standen somit beim Start direkt nebeneinander – theoretisch – denn das hintere Feld schließt beim Rennstart erfahrungsgemäß mehr oder weniger ungeordnet auf.

Sonntagmorgen – bei uns zuhause hat es die ganze Nacht durch Heugabeln geregnet. Ein Nichtstart ist noch immer kein Thema – also auf und zum dritten Mal in drei Tagen auf nach IGB. Die Aussicht auf ordentlich Matsch und Batsch scheint eher zu beflügeln. Ankunft in IGB – von Regen weit und breit nichts zu sehen und pünktlich zum Start scheint sogar die Sonne – verkehrte Welt. Die Piste ist in einem tadellosen Zustand – bis auf wenige Stellen ist nichts Aufgeweichtes zu entdecken.

mittendrinwo ist denn vorne

Wie in einer anderen Welt geht es auch im U15 Rennen zu – über 50 Jungs bolzen los als gäbe es kein morgen – mehrere Stürze schon auf den ersten Metern. Unsere beiden Helden jagen das Feld vor sich her und lassen auch den in der Hektik wieder aufs Rad springenden Nachwuchsfahrern den Vorrang.

Ich stehe oben am Eingang Rockgarden und kriege vor lauter Staunen den Mund gar nicht mehr zu. Hammer, wie die Jungs da runter fegen und unten die beiden Sprünge mit schöner Airtime mitnehmen. Ich selbst komme da gefühlt 2 Minuten später unten an und von Springen kann überhaupt keine Rede sein – bin froh das ich da mit meiner nicht vorhandenen Sprungtechnik nicht vom Rad katapultiert werde.

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Nils und Finn fahren das Rennen größtenteils zusammen und nach Vorgabe wählen beide an den besonders schwierigen Stellen die etwas einfacheren B-Linien, wobei die bei manch anderen Rennen sicher auch wieder eine B-Linie hätten…

In der zweiten Runde geht alles ohne abzusteigen und kurz vor der letzten Runde werden beide vom überragenden Führenden eingeholt, so dass für sie nach 35 Minuten das Rennen dann auch beendet ist.

Im Ziel gab es dann neben dem Sieger leider nicht wirklich viele, denen man die Freude und Spaß an so einem Rennen ansehen konnte. Zwei davon strahlen regelrecht – die Höllenhunde Nils und Finn werden sicher noch lange von dieser Erfahrung zehren und dazu haben sie jetzt auch noch einen seltenen BDR-Aufkleber am Bike…

ei Logolachen kommt noch

Neben mir wagte sich von den alten Höllenhunden noch ganz kurzfristig Jupp an den Start. In Ermangelung passender Fitness und Hoffnung auf echtes Mistwetter hatte er das Dicke im Gepäck – hat er sich doch freitags ebenfalls vom Bomb Trails Virus anstecken lassen. Mit dem Regen sah es auch zunächst ganz gut aus, denn unterwegs prasselte es dermaßen nieder, dass sich seine Ankunft stark verzögerte und ich ihn schon mal sicherheitshalber anmelden musste. Kaum da – schien schon wieder die Sonne – Sachen gibt’s…

auch da schon keine LuftNoch schnell wenigstens einmal die neuralgischen Stellen angeschaut und schon waren wir im Rennengeschehen. Jupp wollte es erst mal ruhig angehen lassen und reihte sich am Ende des Feldes ein – ich hingegen war wieder mittendrin im Getümmel und nach der ersten Steigung schon im Drehzahlbegrenzer…immer dasselbe…von 0 auf 180 in 5 Sekunden…muss mich mal bei TopGear melden. Hatte mir eigentlich vorgenommen für mein erstes Rennen in diesem Jahr erst mal zu schauen was geht…eigentlich…Beine und Lunge brennen schon nach einem Kilometer – herrlich. Die Frage aller Fragen – ob das heute eine gute Entscheidung war gerade hier mitzufahren – hat sich spätestens in der dritten Runde beantwortet – leider geil. Macht tierisch Spaß, fahre alles, alles klapp mal mehr oder weniger gut und jedes Mal werde ich bei den Sprüngen nicht unbedingt besser – aber mutiger. Jupp geht es genau so – ich hatte schon befürchtet, er ist vollständig dem Klappradvirus verfallen, aber die Heilung scheint schnell voranzuschreiten. die scheene Schdrümb
Wenigstens bis zur vierten Runde – hat er im Vorjahr seinen Sohn nach Sturz am Traileingang ausgangs Start und Ziel mit „Auf weiter geht’s“ wieder aufs Rad gesetzt – so sitzt er an der gleichen Stelle im Gestrüpp und wird verarztet. Bei seinem Vorwärtsdrang mit den dicken Reifen an einer der wenigen Matschstellen aufgeschwommen und seitlich weggerutscht – eigentlich harmlos, nur blöd, dass sich gerade da eine Wurzel ihren Weg ans Tageslicht gesucht hat. Tja die U5-Piste hat schon ihre Tücken – Rennen vorzeitig beendet – tiefer Cut am Knie und sogar die Scheibe ramponiert – leider aber nicht die Bremsscheibe – gute Besserung!!! Die schönen Strümpfe…

Mein Zeiger scheint im Drehzahlbegrenzer hängen zu bleiben, die Piste bietet kaum Erholungsphasen. Trotz steigendem Spaßfaktor bin ich ehrlich gesagt froh, als mich die Führenden in der vierten Runde überholen – damit bleibt mir eine Runde erspart – reicht auch – die Power lässt langsam nach und infolge dessen schleichen sich kleine Fehler und Unachtsamkeiten ein. Man soll ja schließlich aufhören, wenn es am schönsten ist!

@Uwe Neufang@Norbert Martini@Norbert Martini@Norbert Martini